Nach relativ häufigen Modellwechseln in den 1950er und ‘60er Jahren präsentierte Jaguar am 26. September 1968 den XJ 6 mit 2.8 oder 4.2 Liter Reihensechszylinder. 1969 kamen die nochmals luxuriöser ausgestatteten Daimler Modelle Sovereign 2.8 und 4.2 hinzu. Ab 1972 konnte man die Limousine, auch als Jaguar XJ 12 mit dem neuen V 12-Zylinder des E-Type bekommen. Beim luxuriösen Daimler erinnerte man sich an die schon damals legendäre Modellbezeichnung des 1929 vorgestellten Zwölfzylindertyps Double Six und nannte die edelste Version wieder Daimler Double Six. Der Jaguar XJ 12 und der Daimler Double Six waren lange Zeit weltweit die einzigen Limousinen mit einem Zwölfzylindermotor. Das Design vom Firmengründer Sir William Lyons reifte im Laufe der Jahre zu einem der klassischen Limousinen schlechthin. Der Wagen wurde zu einem der Erfolge der Marke Jaguar und das Modell wurde, inklusive zwei weiterer Facelifts, bis 1992 gebaut. Das erste Facelift kam 1973 und ist hauptsächlich an der deutlich höher liegenden vorderen Stoßstange zu erkennen. Das zweite Facelift von 1979 war wesentlich umfangreicher, vor allem das Dach wurde über den Rücksitzen erhöht und die Fahrzeuge erhielten andere Stoßstangen und größere Rückleuchten. Aber auch nach 1992 hielt man am Grunddesign fest und erst mit der vierten Generation danach, dem X350 ab 2003, verabschiedete man sich von der klassischen Formensprache, die 1968 geschaffen wurde.
Die englische Marke Daimler geht historisch zurück auf den Erwerb einer Daimler-Lizenz durch Frederick R. Simms im Jahre 1891, der durch diese Lizenz Daimler Motorwagen in England bauen und vertreiben durfte. Als die englischen Daimler, die ja eine Kopie der deutschen Fahrzeuge waren, auch in Deutschland angeboten wurden, zog Gottlieb Daimler vor Gericht, denn das wolle er sich nicht bieten lassen. Sein Lizenzvertrag war jedoch nicht „wasserdicht“ und so wurden ihm in erster Instanz sogar verboten, seine Motorwagen weiter in Deutschland zu verkaufen. Gottlieb Daimler ist 1900 an einem Herzinfarkt gestorben – man sagt aus Ärger über dieses Gerichtsurteil. In zweiter Instanz einigten sich beide Firmen und so gab es dann eine deutsche und eine englische Marke Daimler, die unter gleichem Namen getrennte Wege gingen. Gottlieb Daimler hat diese Einigung jedoch nicht mehr erlebt. Die Daimler Motorengesellschaft in Deutschland war natürlich nicht glücklich über die andere Verwendung ihres Namens und nannte daher alle ihre Fahrzeuge ab 1901 Mercedes. 1989 kaufte Ford Jaguar und damit auch die englischen Rechte am Namen Daimler. 2007 tritt Ford diese Rechte an Daimer-Benz ab und somit sind die Rechte für den Namen Daimler 108 Jahre nach der Lizenzvergabe wieder zurück im Mutterkonzern.
Dieser Daimler Double Six wurde erst 10.09.1994 durch das Autohaus König in Anzing in Bayern an seinen ersten Besitzer ausgeliefert. Obwohl das Auto 1992 gebaut wurde, kann es daher erst im September 2024 eine H-Zulassung bekommen. 1999 wurde die Limousine in Berlin zugelassen. Das originale Wartungsheft ist vorhanden, aber da nur sehr wenig gefahren wurde, wurde nicht jedes Jahr eine Inspektion durchgeführt. 1999 betrug der Kilometerstand 20.879, im Jahr 2000 21.850 und 2007 32.203 Kilometer. 2007 wurde das Auto von seinem dritten Besitzer, einem Augenarzt in Niedersachsen erworben. Dieser Augenarzt hat mehrere klassische Automobile, unter anderem eine Citroën DS Pallas, die 2007 das erste Mal bei uns im Service war. Seitdem kennen wir den Kunden und da er sich jetzt von seinem Daimler trennen möchte, hat er uns beauftragt, das Auto zu vermarkten. Die aktuelle Laufleistung beträgt 55.436 Kilometer und der gesamte Wagen ist einem sehr, sehr gepflegten, originalen und voll funktionstüchtigen Zustand. Alles funktioniert und die Klimaanlage hat gerade einen neuen Kompressor, einen neuen Trockner, ein neues Expansionsventil und neue Schmelzsicherungen bekommen. Die Hohlräume der Karosserie und der Unterboden sind üppig mit Wachs konserviert. Als eines der letzten Exemplare dieses Modells verfügt der Daimler über einen geregelten Dreiwegekatalysator und ein Antiblockiersystem. Das Fahrzeug wurde von der Firma Michael Groß, einer auf Jaguar spezialisierte Oldtimerwerkstatt in der Classic-Remise Berlin, geprüft und von ihm persönlich als das beste Exemplar bezeichnet, was er seit Jahren gesehen hat. An dem Fahrzeug sind keinerlei Dinge zu reparieren, die HU gilt bis Juli 2025 und das Auto könnte somit sofort von Ihnen zugelassen und gefahren werden.